Warum Hausautomation?
Wer sein Haus aufwerten will, greift häufig zur Automation. Bis vor einigen Jahren waren hauptsächlich KNX Anlagen (Kosten 15.000 € aufwärts) vertreten, seit ca. 3 Jahren wird das Thema zunehmend auch von günstigeren Lösungen aufgegriffen. Diese werden sehr häufig über Raspberry Pis (bis 70 €) und zusätzliche Platinen günstig (bis 400 €) angeboten. Der Vorteil liegt darin, dass wiederkehrende Tätigkeiten (Rollo rauf / runter, Licht an/aus, etc.) automatisiert werden können und so Zeit gespart wird. Das bringt auch etwas mehr Komfort in das tägliche Leben.
Warum Smart?
Smart ist die Einfachheit! Über geeignete Integrationsebenen (z.B. Siri und die Home-App) lassen sich Schaltzentralen realisieren. Brauchte man früher alleine im Wohnzimmer min. 3 Fernbedienungen, so reduziert es sich heute auf -sofern man die richtigen Komponenten ausgewählt hat- auf eine, das Smartphone! Wenn man es korrekt anstellt, findet man alles in einer App und kann es per Sprachsteuerung ansprechen.
Neben Siri gibt es auch noch andere Integrationssysteme wie z.B. OpenHAB, HomeMatic oder alten Bekannten wie z.B. Alexa oder Google Home.
Kritische Betrachtung
Bei allem Komfort den man sich gönnt, so ist man dennoch von den Herstellern der Komponenten, den Software- und Smart-Phone Herstellern abhängig. Das muss jedem klar sein. Ändert Apple eine HomeKit Schnittstellen, so kann es sein, dass nichts mehr richtig funktioniert! Sicherlich ist so ein Szenario sehr unwahrscheinlich, doch sollte es betrachtet werden. Schließlich ist man auch aus den Internet-Provider und Stromlieferanten angewiesen. Wenn nur einer Ausfällt, funktioniert es nicht mehr!
Was passiert wenn es nicht geht?
Regel 1: Design immer so, dass man auch ein smartes Heim herkömmlich steuern kann. Deshalb habe ich alle Funktionen im Haus nur erweitert. Sie funktionieren auch ohne das Smarte! Die Tür kann ich über einen Schlüssel Öffnen und die Raffstore mit der normalen Fernbedienung steuern. Bei der Lüftungsanlage ich es genau so. Wenn man sich an die Regel hält, kann man viel erreichen, sich aber nicht “aussperren”.
Regel 2: Aus Sicherheitsgründen habe ich z.B. auch ein paar Ersatzteile im Lager. Immer ist ein Raspi verfügbar und ein Relais. Damit -und einem Backup- kann man schnell einen Ausfall überbrücken!
Regel 3: Dokumentiere alles! Skripte, Hersteller, Software / Firmware Stände.
Was benötige ich alles?
Als erstes braucht man eine Zentrale, mit der alles gesteuert werden kann. Bei mir ist es mein Apple TV, es kann aber auch ein iPad sein, oder Raspberry Pi / Alexa oder Google Home sein. Diese Zentrale sollte immer online sein, denn es sollen auch automatisiert Sachen gesteuert werden. Ein Beispiel hierfür ist: um 6:30 die Außenbeleuchtung anschalten und bei Sonnenaufgang wieder ausschalten.
Dann benötigt man noch die Geräte, die gesteuert werden sollen. Das können HomeKit-zertifizierte Geräte sein, aber auch welche, die man über Umwege einbinden kann, Beispiel Raspberry und HomeBridge. Außerdem sind Szenarien möglich, bei denen auf andere Protokolle (Z-Wave) aufgesetzt wird. Dazu wird ein Raspberry mit einer Z-Wave Erweiterung ausgestattet und schon sind auch diese Komponenten im Haus verbaubar und steuerbar.